Es war die zweite Mitgliederversammlung in der Corona-Zeit, zu der die Freiwilligenzentrale Gronau (FWZ) seine Mitglieder Ende März eingeladen hatte. Und entsprechend von den Auswirkungen der Pandemie geprägt war dann auch der Jahresbericht 2021 des Vorstands, der vom Schriftführer Tim Mäkelburg vorgetragen wurde. „Corona hat die ehrenamtliche Arbeit im Jahr 2021 maßgeblich beeinflusst, da beide Seiten – Mitgliedsorganisationen wie auch ehrenamtliche Helferinnen und Helfer – sehr vorsichtig geworden waren.“, so Mäkelburg.
Ehrenamtliches Engagement während Corona
Zum einen gab es durch den eingeschränkten Betrieb vieler sozialer und karitativer Einrichtungen in Gronau und Epe weniger Nachfrage nach ehrenamtlichen Helfern. Zum anderen wollten aber auch viele der vorher aktiven Helferinnen und Helfer das Risiko einer Infektion so gering wie möglich halten und ließen ihre ehrenamtlichen Tätigkeiten für einige Zeit ruhen, so der Schriftführer. Dies zeigte sich besonders auch bei den FWZ-eigenen Initiativen wie NaWi, AntiRost oder dem ReparaturTreff, die allesamt im vergangenen Jahr nur eingeschränkt stattfinden konnten.
Haushaltsnahe Hilfseinsätze der AntiRost-Initiative gingen dabei um 21 Prozent zurück, das NaWi-Team führte im Vergleich zum Vorjahr nur ein Viertel ihrer naturwissenschaftlichen Einsätze in Kindergärten durch. Und auch der ReparaturTreff kam auch etwa 40 Prozent weniger Reparaturen als 2020. Alternativ konnten hier aber bis zuletzt defekte Gegenstände in der FWZ an der Konrad-Adenauer-Straße abgegeben werden, was sehr gut angenommen wurde.
Auf das laufende Jahr blickt der FWZ-Vorstand allerdings viel positiver voraus. So wird am 2. April nach vielen Monaten erstmals wieder ein ReparaturTreff in der Familienbildungsstätte stattfinden. Und auch die restlichen Initiativen sowie die vermittelten Freiwilligen werden wieder vermehrt nachgefragt. Hinzu kommt aktuell, dass durch die Zunahme von Geflüchteten aus der Ukraine in Gronau und Epe für deren Betreuung aktuell wieder verstärkt ehrenamtliches Engagement gefragt ist. Die Mitgliederinnen und Mitglieder der AntiRost-Gruppe haben sich bereits bereiterklärt, der Stadt Gronau bei der Einrichtung von Wohnungen für Geflüchtete unter die Arme zu greifen.
Vorstand unter neuer Führung
Im Weiteren Verlauf der Sitzung standen turnusgemäß Neuwahlen im Vorstand an. Erhard Bürse-Hanning kündigt dabei an, dass er sich selbst nicht mehr zur Wahl des ersten Vorsitzenden stellen und lieber Jüngeren die Vorstandsarbeit überlassen möchte. Ähnlich argumentierte die Beisitzerin Maria Wenker, die sich ebenfalls nicht zur Wiederwahl stellte. Beisitzer Gerd Büscher kandidierte aus persönlichen Gründen nicht wieder für den Vorstand. Mit Andreas Veltman, der zum ersten Vorsitzenden und Christin Rinke-Senft, die zur Beisitzerin der FWZ gewählt wurde, ist der Verjüngungsprozess nunmehr auf den Weg gebracht.
Ganz aus dem Vorstand ausgetreten ist Erhard Bürse-Hanning jedoch nicht, da er sich spontan bereiterklärte, den Beisitzerposten von Gerd Büscher zu übernehmen. Sein Nachfolger Andreas Veltman begrüßte dies: „Wir danken Erhard-Bürse-Hanning für sein bisher 21-jähriges Engagement für die FWZ, die letzten vier Jahre als Vorsitzender. Und freuen uns, dass Erhard – nicht nur durch den Beisitzerposten – mit seiner Erfahrung auch weiterhin als Ansprechpartner für den Vorsitzenden sowie der Mitarbeiterinnen der Zentrale zur Verfügung steht.“
Verjüngt wurde aber nicht nur der Vorstand der Freiwilligenzentrale. Wie FWZ-Mitarbeiterin Maria Leusing berichtete, melden sich durch die von Christin Rinke-Senft betreuten vermehrten Aktivitäten der Zentrale auf Facebook und Instagram immer mehr jüngere Personen, die sich ehrenamtlich vor Ort engagieren möchten. Diese Zielgruppe soll laut Andreas Veltman ebenso wie jene Personen, die kurz vor der Rente stehen und nach Aufgaben für die Zeit nach dem Berufsausstieg suchen, in diesem Jahr im Fokus der Aktivitäten stehen.
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